„Wir hoffen, dass wir in den nächsten Jahren wieder in die Erste Liga kommen und uns wieder etablieren. Danach kann man sich wieder andere Ziele setzen“, sagte der 43-Jährige im Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
In seinem neuen Job, der neben dem Kontakt zur Mannschaft auch organisatorische Dinge beinhaltet, habe Asamoah, der 1999 als Profi zu den Königsblauen gekommen war, Unterschiede zwischen den Generationen festgestellt. „Früher gab es eine stärkere Hierarchie in den Mannschaften. Wenn ich als junger Spieler die Kabine betreten habe und Jiri Nemec saß schon dort, dann habe ich aus Respekt Abstand gehalten. Lag ich auf der Massagebank und ein erfahrener Spieler kam, bin ich aufgestanden. Die junge Generation heute ist anders. So etwas muss man jetzt ansagen“, sagte Asamoah.
Deshalb habe er die Parkplatzordnung geändert, zudem die Sitzplatzordnung in der Kabine. Zudem müssten die jungen Spieler das Wasser in den Kühlschränken auffüllen. „Für mich eigentlich ein Automatismus“, sagt Asamoah. Er selbst müsse auch mal böse werden. „Bei manchen Erwartungen einiger Jungs muss ich schon sagen: Das gibt es nicht“, sagt er und nennt als Beispiel die langen Busfahrten zu Auswärtsspielen: „Ich bin jahrelang auch gern geflogen, aber die finanzielle Situation ist jetzt anders. Wenn trotzdem jemand kommt und sich beschwert, werde ich auch mal deutlicher.“
Zwischen Trainer und Spielern ist "alles in Ordnung"
Das Verhältnis der Mannschaft zum nach drei Pflichtspiel-Niederlagen in Folge in die Kritik geratenen Trainer Dimitrios Grammozis (43) sei gut, sagt Asamoah: „Nach meinem Empfinden, und ich bin jeden Tag in der Kabine, ist zwischen Trainer und Jungs alles in Ordnung.“
Asamoah äußerte sich auch über die Auswirkungen der TV-Dokumentation „Schwarzer Adler“ zum Thema Fußball und Rassismus, in der er im April ein Protagonist war. „Dieser Film hat sehr viel bewegt in Deutschland. Viele Leute haben angefangen, sich mit der Thematik zu beschäftigen. Wichtig war der Film gerade für die jungen Leute. Dass sie verstehen, dass wir alle gleich sind. Ich werde keinen 50-Jährigen, der bei einem HSV-Spiel Khaled Narey von Fortuna Düsseldorf beleidigt, ändern können. Es wird immer Idioten geben, die im Stressfall oder aus Dummheit schlimme Sachen von sich geben. Aber ändern kann ich vielleicht einen Jungen, der zehn Jahre alt ist. Das ist unsere Zukunft.“ Bis heute bekomme Asamoah positive Rückmeldungen.